Schulordnung

Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes und einzigartig. Jeder Mensch hat das Recht, mit seinen Stärken, Schwächen und Besonderheiten angenommen zu werden. Jeder Mensch hat das Recht, in seinen Bedürfnissen wahrgenommen und gehört zu werden.

 

Artikel 1: Miteinander

Jede/r hat das Recht auf geschütztes, freudvolles und anregendes Miteinander, durch das gemeinsames Leben und Lernen sowie Verantwortung erfahrbar werden. Deshalb achten wir darauf, dass Kinder aus verschiedenen Klassen und Altersgruppen zusammen kommen, Beziehungen aufbauen und Freundschaften schließen können.

Deshalb pflegen Erwachsene und Kinder Rituale und vereinbaren verbindliche Regeln für Hort und Schule.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass er hierher ohne Angst kommen kann und mit Freude mit anderen zusammen sein kann.

dass er Freundinnen und Freunde finden kann.

dass er nicht ausgeschlossen wird.

dass er nicht ausgelacht, gehänselt oder geärgert wird.

dass er nicht verletzt wird.

dass er nicht mit Worten und Angriffen verletzt wird.

dass darauf gehört wird, wenn er Stopp sagt.

dass alle die Regeln wichtig nehmen und einhalten.

Deshalb sprechen wir miteinander, wenn es verschiedene Meinungen gibt und beschließen Regeln. Jeder soll auf sich und andere aufpassen. Dazu gehört, dass jeder darauf achtet, niemanden zu gefährden. Deshalb gilt die Stopp-Regel. Sie darf nicht missbraucht werden.

 

Artikel 2: Lernen

Jede/r hat das Recht, in der eigenen Entwicklung gefördert und gefordert zu werden.

Deshalb achten wir darauf, dass Kinder in der Schule und im Hortraum die Möglichkeit haben, sich ihre Neugier zu bewahren, Interesse zu entwickeln und zu verfolgen, sich Grundkenntnisse anzueignen und sich auf Herausforderungen einzulassen.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass er das, was er besonders gut kann, einsetzen und zeigen kann.

dass er ruhig arbeiten kann und gut lernt.

dass Erwachsene für Kinder genug Zeit und Geduld haben.

dass er nicht überfordert wird.

dass er Pausen machen kann, wenn er Pausen braucht.

dass er Hilfe von Kindern und Erwachsenen bekommen kann.

 

Artikel 3: Anerkennung

Jede/r hat das Recht auf Würdigung und Anerkennung seiner Leistung.

Deshalb achten wir darauf, dass Arbeitsergebnisse, Beiträge und Anstrengungen respektiert und wichtig genommen werden. Wir nehmen uns Zeit für Rückmeldung, Austausch und Beratung. Jeder soll ermutigt werden, Stärken und Schwächen einzuschätzen und Zuversicht für das eigene Lernen gewinnen.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass er beim Erzählen nicht unterbrochen wird und man ihm zu hört.

dass seine Gedanken, Texte und Werke beachtet werden.

dass niemand wegen Fehlern ausgelacht oder beschämt wird.

dass beachtet wird, wenn jemand sich angestrengt hat.

 

Artikel 4: Ernst genommen werden

Jede/r hat das Recht, respektvoll behandelt und angesprochen zu werden und mit seinen Gedanken und Anliegen Gehör zu finden.

Deshalb achten wir darauf, dass es für Kinder wie Erwachsene Möglichkeiten gibt, sich mitzuteilen, sich auszutauschen und sich miteinander zu verständigen.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass er fair und mit Respekt behandelt wird.

dass er freundlich angesprochen wird.

dass er ansprechen darf, was ihm wichtig ist.

dass er weinen darf, wenn er Grund dazu hat und dass er getröstet wird.

dass man einander vertrauen kann.

Deshalb hat auch niemand das Recht, zu jemandem Schimpfwörter zu sagen oder jemanden schlecht zu machen.

 

Artikel 5: Streitigkeiten klären

Wer in Streit gerät hat das Recht, bei der Lösung von Konflikten unterstützt zu werden.

Jede/r hat das Recht, Schutz vor verletzenden Übergriffen zu erfahren. Deshalb sorgen wir dafür, dass Streitende ihre Standpunkte im Gespräch klären und für die Zukunft Vereinbarungen treffen können.

Deshalb sehen wir nicht weg, wenn jemand in Not gerät und achten darauf, dass jede/r Beistand erfährt, der das will oder der das braucht.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass man sich nach einem Streit wieder vertragen kann.

dass er Hilfe bekommt, so dass der Streit mit Worten geklärt werden kann.

dass er bei den Erwachsenen geschützt ist.

dass er Schutz bekommt vor Übergriffen.

Deshalb versuchen alle, sich nicht vorschnell einzumischen, zu beschuldigen oder zu petzen. Doch jede/r muss helfen oder Hilfe holen, wenn er sieht, dass jemand bedroht wird.

 

Artikel 6: Ordnung und Tagesabläufe, die helfen sich wohl zu fühlen

Jede/r hat das Recht auf einen verlässlichen, transparenten Rahmen in Schul- und Hortalltag.

Deshalb achten wir auf einen rhythmisierten Tages-, Wochen- und Jahresablauf, auf einen Wechsel von Zeiten der Anspannung und Entspannung und auf einen gewissenhaften Informationsaustausch.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass es abwechslungsreich zugeht.

dass er sich zurechtfinden kann und weiß, was zu tun ist.

dass er in Frühstückspausen und beim Mittagessen ungestört essen kann. Deshalb besprechen wir den Tagesablauf und sorgen dafür, dass jeder wichtige Informationen hört, nachlesen kann oder andere danach fragen kann.

 

Artikel 7: Umgebung in den Häusern und um die Häuser – eigene Sachen

Jede/r hat das Recht auf eine einladende Umgebung, in der er / sie leben, lernen und arbeiten kann. Deshalb gestalten, behandeln und bewahren wir unser Umfeld so, dass es für alle anregend und nutzbar bleibt. Dazu gehört auch, dass das Eigentum eines / einer jeden respektiert wird.

An dieser Schule soll sich jeder Mensch darauf verlassen können,

dass er schöne Räume und verschiedene Sachen zum Lernen und Spielen findet.

dass jeder sich dafür einsetzt, dass Gebäude und Garten schön werden und bleiben.

...dass wir auch achtsam mit Tieren und Pflanzen umgehen.

dass wir verantwortungsvoll mit Wasser und Energie umgehen.

dass keiner Sachen versteckt, wegnimmt oder zerstört.

dass keiner es verheimlicht, wenn ihm etwas kaputt gegangen ist, sondern es wieder gut macht.

Deshalb hat jeder Aufgaben und Dienste zu übernehmen. Jeder muss Spiel- und Lernsachen so behandeln, dass sie für alle erhalten bleiben und wiederzufinden sind. Deshalb muss jeder sorgfältig mit Sachen umgehen.

 

 

Dieser Grundordnung fühlen sich Kinder und Erwachsene verpflichtet.

 

Als gemeinsames Gremium von Kindern, Eltern und MitarbeiterInnen achtet die Schulkonferenz in besonderer Weise darauf, inwieweit sich Grundordnung und Schulleben im Einklang befinden.